Alle Jahre wieder | Weihnachten und Krebs

Das war aber auch nicht immer so. Mit der Krebsdiagnose im Gepäck war mir so gar nicht nach feiern zumute. Ehrlich gesagt, hatte ich ziemliche Angst, dass mich die ganzen Emotionen überwältigen würden. Ich weiß noch genau, dass ich im Jahr meiner Diagnose so gar nicht in Weihnachtsstimmung war.

Heute weiß ich, dass es nicht nur mir so ging. Ganz viele Krebspatienten haben ein mulmiges Gefühl im Bauch, wenn sie an die Feiertage denken – und das ist auch total in Ordnung.

Mein Tipp an euch alle da draußen: Redet mit euren Liebsten darüber, wie ihr die Feiertage verbringen möchtet, was euch gut tut und was euch vielleicht auch einfach zu viel Trubel und Anstrengung ist.

In meiner Familie wird Weihnachten immer ganz groß gefeiert. Aber damals hatte ich zu dieser Zeit einfach noch nicht so viel Energie, manche Traditionen waren für mich waren für mich einfach zu viel. Ich habe aber offen mit meiner Familie darüber sprechen können. Heute weiß ich, dass sie froh waren, dass ich das Gespräch gesucht habe. Das hat uns allen ein bisschen Stress und Sorgen genommen.

Dieses Weihnachten war ein ganz besonderes, auf seine eigene Art. Es hat mir unglaublich viel Kraft gegeben, die Zeit danach durchzustehen. Ich hoffe sehr, dass das bei euch ähnlich ist und dass ihr auch ganz großartige Feiertage verbringen könnt.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen frohe Weihnachten und ganz viel Kraft für diese Zeit und natürlich auch für das nächste Jahr. Denkt daran: #gemeinsamsindwirstark

Alles Liebe,
Eure Claudine

Reden ist gold | Psychoonkologische Betreuung

Als ich damals, ganz unerwartet, meine Krebsdiagnose bekommen habe war ich erstmal richtig schockiert. Wen wundert’s auch – mit gerade mal Mitte 30 hätte ich nie im Leben damit gerechnet. Natürlich hatte ich meine Familie, die hinter mir stand.
Trotzdem wäre ich heute nicht so gesund und optimistisch, hätte ich keine Unterstützung von außen gehabt.

Denn was viele nicht wissen: Niemand muss mit dem Krebs allein fertig werden. Und man muss sich schon gar nicht dafür schämen psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist nämlich auch ein Punkt, den mein Podcast Gast Frank Denecke angesprochen hat. Als ehemaliger Krebspatient und ausgebildeter Psychoonkologe sieht er tagtäglich, wie viele Patient:innen psychologische Hilfe zu Beginn ablehnen. Sie sind ja schließlich nicht „verrückt“.

Mit Verrücktsein hat das jedoch ganz und gar nichts zu tun. Psychoonkolog:innen setzen verschiedene Methoden ein, um Betroffenen den Umgang mit der Erkrankung und dem möglichen Folgen zu erleichtern. Mir persönlich haben die Gespräche mit meiner Psychoonkologin sehr geholfen und ich bin für ihre Hilfe unendlich dankbar.

Frank Denecke ist immer dabei, wenn jemand eine Krebsdiagnose erhält und kann sofort Hilfe anbieten. Das ist jedoch eher die Ausnahme – falls ihr von euren behandelnden Ärzt:innen keine Information diesbezüglich bekommt, FRAGT NACH!
Holt euch jede Unterstützung, die ihr kriegen könnt. Jedem steht eine psychoonkologische Betreuung zu!

Denn wenn es der Seele einigermaßen gut geht, kann der Körper die Krebstherapie oft leichter bewältigen – Bei mir war‘s so.

Alles Liebe #gemeinsamsindwirstark
Eure Claudine

Den Weg weiter gehen | Zuversicht trotz Verlust eines geliebten Menschen

Dass man nach einer Krebsdiagnose erst einmal den Boden unter den Füßen verliert, habe nicht nur ich so erlebt – Aline ist es genauso ergangen, als ihr Mann die Nachricht bekam, dass er unheilbar krank ist. Denn als Angehörige:r nimmt einen die Sache emotional mindestens genauso mit wie als Betroffene:r.
Einerseits möchte man so viel Zeit wie möglich mit dem geliebten Menschen verbringen, andererseits wird man von so vielen neuen Gefühlen überrumpelt, die es einem schwer machen, klar zu denken.

Wie kann es trotzdem gelingen das eigene Leben zu genießen, wenn die gemeinsamen Tage schon gezählt sind? Ich war beeindruckt, wie Aline diese schwierige Zeit mit ihrem Mann gemeistert hat. Dabei hat sie immer versucht, das Positive zu sehen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass trotz aller Stärke die negativen Gedanken manchmal überhandnehmen. Steht zu diesen Gefühlen und lasst sie zu! Sie sind Teil des Verarbeitungsprozesses.
Wenn ihr aber den Eindruck habt, die ganze Welt lastet auf euren Schultern und ihr findet aus der Abwärtsspirale nicht mehr hinaus, nehmt euch eine Auszeit und schafft euch kleine Rituale – bei Aline und ihrem Mann war es der gemeinsame Mittagsschlaf. Erlaubt euch selbst, euren eigenen Weg zu finden und um Hilfe zu bitten bzw. Hilfe anzunehmen. Auch für Angehörige gibt es zahlreiche Hilfsangebote!

Die Aussicht, einen geliebten Menschen durch diese schwere Zeit zu begleiten oder gar gehen lassen zu müssen, ist unvorstellbar schwierig. Es gibt kein Patentrezept dafür, wie man als Angehörige:r am besten damit umgeht. Alines Geschichte hat mir aber wieder vor Augen geführt, dass es immer möglich ist, sich schöne Momente und Erinnerungen zu schaffen.

In diesem Sinne wünsche ich allen, die gerade eine solch intensive Situation meistern müssen, ganz viel Kraft, #gemeinsamsindwirstark

Alles Liebe,
Claudine

Mama mitten im Leben | HPV und Krebsprävention

Marie und ich sind daher einer Meinung: HPV – oder Humanen Papillomviren, die z.B. Zellveränderungen am Gebärmutterhals auslösen können – dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Auch wenn wir es in der Podcastfolge bereits angesprochen haben, möchte ich heute noch einmal den Appell an Euch alle richten: Informiert Euch, nehmt die Vorsorge ernst und setzt eventuell präventive Maßnahmen!

Und damit meine ich sowohl Frauen als auch Männer. Genau richtig gelesen! Das Thema HPV betrifft auch Männer. Es handelt sich hier nicht einzig und allein um ein „Frauenthema“. Immerhin ist HPV eine Geschlechtskrankheit, die sexuell übertragen wird. Dazu gehören bekanntlich immer zwei. Und somit können auch Männer aktiv werden und ihre Partnerinnen schützen.

Tatsächlich gibt es bereits seit 2007 eine HPV-Impfung. Und das Großartige ist, dass die Impfung bereits ab dem vollendeten 9. Lebensjahr möglich ist. Wer also möchte, kann nicht nur sich selbst, sondern auch seine Kinder impfen lassen. Marie und ich sind bereits geimpft. Unsere Kinder sind noch zu klein, aber für Marie und mich steht fest, dass wir unsere Kinder auf jeden Fall impfen lassen.

Egal, ob man sich nun für eine Impfung ausspricht oder nicht: Es ist unsere Verantwortung, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen und über HPV zu sprechen – auch mit den Kleinsten.
Tabus brechen beginnt schließlich bei den eigenen Kindern.

Alles Liebe #gemeinsamsindwirstark
Claudine

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